Was ich mir für meinen Enkel erträume
Als ich von Raoul Kroehl, dem Geschäftsführer der Stiftung Handschrift, gefragt wurde, ob ich ein kurzes Vorwort zur Frage „Was erträumen Sie sich für Ihr Enkelkind?“ für das vorliegende Buch schreiben möchte, habe ich sofort gerne zugesagt. Denn vor einem knappen Jahr bin ich stolzer Großvater des kleinen Jasper Thor geworden. Schon jetzt ist er ein richtiger Lausbub, der vor Energie und überquellender Lebensfreude nur so strotzt.
Aber was erträume, was wünsche ich mir für ihn, für sein Leben? Ganz sicher nur das Beste! Aber was genau ist das? Im Ranking der am häufigsten genannten Wünsche stehen für die meisten Menschen die Gesundheit und ein langes Leben an oberster Stelle, gefolgt von dem Streben nach einem gewissen Wohlstand. Auf den ersten Blick gibt es nur wenige Gründe, diesen Bedürfnissen widersprechen zu wollen. Aber ist es nicht mindestens genauso erstrebenswert, sein Leben selbstbestimmt nach seinen eigenen Vorstellungen, Erwartungen und Fähigkeiten zu gestalten und dabei auch das Träumen nicht zu vergessen oder gar zu verlernen?

Dr. Benedikt M. Rey
Geschäftsführer der BildungsChancen gGmbH – langjährige Förderin der Stiftung Handschrift
Ich selbst habe schon als Jugendlicher das Motto „Kind bleiben“ für mein Leben gewählt. Denn Kinder sind in ihrem Tun und in ihren Gedanken viel freier, fantasievoller und unbefangener als Erwachsene, auch die Fähigkeit zu träumen ist meist noch stärker ausgeprägt. Geht die Kunst des Träumens jedoch verloren, fehlt dem Menschen ein wichtiges Instrument für seine weitere persönliche Entwicklung und Entfaltung. Wobei ich es als wichtig erachte, dass man seinen Traum, ob er nun groß oder klein sei, nicht nur träumt, sondern in ihn leidenschaftlich investiert und idealerweise auch erfolgreich umsetzt. Denn es ist jedes Mal ein unbeschreiblich gutes Gefühl, einen lang gehegten Wunsch auch tatsächlich realisiert zu haben.
Für Jasper Thor wünsche ich mir, dass er ein erfülltes Leben nach seinen eigenen Vorstellungen leben kann, auch wenn sich dieses möglicherweise von unserem klassischen Gesellschaftsbild oder den Vorstellungen seiner Familie unterscheiden sollte. Er soll, in Anlehnung an Udo Lindenberg, „sein Ding machen“. Denn nur wer seine Träume lebt, wird sein Leben als glücklich und zufrieden empfinden. Lediglich einen ganz konkreten, bescheidenen Wunschtraum habe ich für Jasper Thor: Einmal mit Schalke 04 Deutscher Fußballmeister zu werden. Die Erfüllung dieses Traums ist mir trotz meiner 61 Jahre bisher leider versagt geblieben. Ich hoffe aber immer noch, dass es nicht beim Traum bleiben wird.
Dr. Benedikt M. Rey
Geschäftsführer der BildungsChancen gGmbH – langjährige Förderin der Stiftung Handschrift